Der Tod und seine Mythen
Wir alle sind sterbliche Wesen und so ist der Tod für uns Menschen die einzige Gewißheit, die wir im Leben haben.
In diesem Artikel wollen wir uns dem nähern, was der Volksglaube uns von den Bräuchen bei Totenfeiern berichtet, was die Sagas über das Leben nach dem Tode und die Wiedergeburt erzählen, welche Wege die Verstorbenen nehmen und wie die Ahnen von den Zurückgebliebenen geehrt wurden.
Zunächst geht es darum, was getan wird, wenn ein Mensch stirbt.
Bestattungsbräuche
Dem Toten wurden Mund und Augen geschlossen, wobei man von rückwärtig an diesen herantrat. Dies geschah, damit die ausgehauchte Seele nicht wieder in den Körper zurückkehrte. Um der Seele des Verstorbenen den Übergang in die anderen Welten zu erleichtern, wurden auch Türen und Fenster geöffnet (Hinwegfliegen des Seelenvogels).
Fuß- und Fingernägel wurden exakt geschnitten, denn aus den Nägeln der Toten wird der Überlieferung nach das Schiff naglfar gebaut, auf welchem im Herbst beim ragnarök die Riesen nach Asgard fahren werden. Dieser Brauch, der noch heute vielerorts im Volksglauben lebendig ist, dient natürlich auch ganz praktisch dazu, den Körper des Verstorbenen mit Ehrerbietung für die letzte Reise zurechtzumachen. Schließlich wurden ihm die helskor, die Totenschuhe, angezogen, um ihm das Laufen auf dem steinigen und auch dornigen Weg zur Hel zu erleichtern. Auch mußte der Tod dem Sippen- oder Ahnenbaum angesagt werden, wollte man Unheil vermeiden.
Der Verstorbene wurde sodann für mehrere Tage aufgebahrt, Kopf und Körper wurden zumeist verhüllt.
Der ausgestellte Leichnam wurde vor der Bestattung mehrfach umschritten, analog dem dreimaligen Umschreiten des Heiligtums bei Hochzeiten oder Wasserweihen. Auch heute noch ist es märkische Sitte, dreimal um das Grab herumzugehen, bevor man es verläßt.
Von Attilas Tod wird berichtet, daß um seine Leiche herum Wettspiel veranstaltet und seine Taten besungen wurden. Diese „sisusanc“ genannten Lieder hatten auch die Westgoten für ihren in der Schlacht in den katalaunischen Feldern gefallenen König Theoderich gesungen, als sie ihn von der Walstatt trugen. Schließlich wird auch im Beowulf-Epos nach dessen Leichenbrand ein weithin sichtbarer Hügel am Strand angelegt, dieser wird umritten und der Tote gepriesen.
Solche Feierlichkeiten konnten sich, je nach Bedeutung des Toten, bis zum siebenten oder auch bis zum dreißigsten Tage wiederholen, erst dann wurde die eigentliche Totenfeier, das Leichenmahl oder Erbmahl abgehalten. Das war gleichzeitig die offizielle rechtliche Besitzergreifung des Erben, sie war verbunden mit dem Erbtrunk (eifyrdryckja) bzw. dem Erbbier (erfiol), der zum Andenken (minni) und zu Ehren des Verstorbenen getrunken wurde. Der Erbe legte hierbei Gelübde für das eigene Leben ab, erst dann durfte er sich auf den Hochsitz des Verstorbenen setzen. Man dachte sich, daß der Tote beim Erbbier gegenwärtig sei und so an der Übergabe des Erbes auf den Nachfolger Anteil hätte.
Um dem Gedenken an die Verstorbenen ein sichtbares Zeichen zu setzen, wurden Bautasteine (Denksteine) auf die Grabhügel gesetzt. In Havamal 71 lesen wir:
Ein Sohn ist besser, ob spät geboren,
Nach des Vaters Hinfahrt
Gar selten stehen Denksteine am Weg,
Die nicht ein Verwandter gesetzt hat.
Die Grabmale standen oft längs der Straßen (Denksteine am Weg), damit die Lebenden sich nicht nur ihrer eigenen Sterblichkeit bewußt wurden, sondern auch die Erinnerung an die Ahnen erhalten blieb. Im Vorübergehen wurden Steine oder auch Erdschollen zusammengeklaubt und abgelegt, auch heute noch wird Erde, meist dreimal, ins offene Grab geworfen.
Arten von Gräbern
Die Grabsetzungen selbst waren über die Epochen verschieden. In der Megalithkultur überwogen monumentale Dolmen- und Ganggräber, die zumeist als Sippen- oder Dynastiegräber angelegt waren. Der Eingang war gewöhnlich im Süden, die Grabkammer gegenüber im Norden, in der Richtung, in der auch das Totenreich Hel gedacht wurde.
Einige Bauten sind archtitektonische Meisterleistungen, so ist beispielsweise das Ganggrab in Newgrange/Irland so angelegt, daß ein über dem Eingang angebrachter großer Quarzbrocken das Sonnenlicht nur zu Mittwinter in die Grabkammer scheinen läßt.
Die Bronzezeit zeigt einen Übergang zu Steinkistengräbern und eine Tendenz zu Einzelgräbern, Hügelgräber sind die bestimmende Grabform. Ab 1300 v.u.Z. beginnt sich die Verbrennung der Leichen mit Beisetzung der Asche durchzusetzen, in der Eisenzeit setzt sich allmählich die Körperbestattung durch. Hierbei sind jedoch immer regionale Unterschiede zu berücksichtigen, so daß zu allen Zeiten höchst verschiedene Bestattungsarten nebeneinander existierten.
Eine besondere und auch besonders kostspielige Form der Beisetzung ist die Bootsbestattung, von der es drei Arten gibt:
- Ein Schiff segelt brennend mit dem Toten aufs Meer hinaus. Dies ist die Art, wie Baldur bestattet wird. Auch der byzanthinische Geschichtsschreiber Prokop (6. Jhrh.) erwähnt dergleichen schon bei seiner Beschreibung der Bewohner der Nordseeküste.
- Das Schiff wird mit dem Toten an Land verbrannt und die Asche in einem Hügel beigesetzt (Saxo Grammaticus).
- Der Körper wird in einem Schiff bestattet, über welches dann ein Grabhügel aufgeworfen wird. Hierüber finden sich in den Königssagas und Isländersagas literarische Belege.
Schließlich gab es auch Steinsetzungen in Form von Booten, diese Mischform aus Boots- und Steinbestattung macht deutlich, daß immer verschiedene Bestattungsformen nebeneinander Verwendung fanden.
Den häufigen und zum Teil auch mit unglaublichem Aufwand errichteten Steingräbern liegt ein alter Glaube der Germanen zugrunde, der die Seelen in Berge eingehen ließ, so wie auch der Wind in Bergen ruhend und aus ihnen hervorbrechend gedacht wurde.
Die Njalssaga Kap. 139 erzählt einen Traum, den Flosi hatte. Er sah, wie ein Berg sich auftat und ein Mann mit einem Ziegenfell angetan, einen Eisenstab in der Hand, herauskam. Der rief Flosis Leute bei Namen an und ging hierauf in den Berg zurück. Diejenigen, deren Namen der Mann angerufen hatte, waren dem Tod verfallen und kamen bald darauf im Kampfe um.
In der Eyrbyggia saga Kap. 11 wird folgendes berichtet: Im Herbste fuhr Thorstein nach Hoskuldsey zum Fischen. Es geschah eines Abends im Herbste, daß ein Schafknecht Thorsteins nach seinem Vieh ging nördlich von Helgafell. Er sah, wie sich der Berg im Norden öffnete; er sah im Berge drinnen große Feuer und hörte von dorther großen Lärm und Hörnerklang, und als er horchte, ob er nicht einige Worte verstehen könnte, hörte er, daß da Thorstein begrüßt wurde mit seinen Begleitern, und daß gesagt wurde, er solle im Hochsitze seinem Vater gegenüber sitzen. Diese Erscheinung erzählte der Schafknecht der Thora, der Frau des Thorstein, am Abend. Sie sprach wenig darüber und sagte, es könne dies ein Vorzeichen größerer Ereignisse sein. Des folgenden Morgens kamen Leute von Hoskuldsey und brachten die Botschaft, daß Thorstein beim Fischen ertrunken sei.
Ähnliches weiß wiederum die Njalssaga, diesmal Kap. 14: Ein zauberkundiger Mann namens Svan, kam beim Fischfang um. Fischersleute, die zu Kallbakr waren, meinten, den Svan in den Berg Kallbakshorn eingehen zu sehen, und er wurde da wohl begrüßt.
Auch im isländischen Landnamabok wird berichtet, daß verschiedene Geschlechter glaubten, nach ihrem Tod in verschiedene Berge entrückt zu werden.
In der Chronik von Ursberg schließlich wird erzählt, daß man im Jahre 1223 bei Worms eine Schar bewaffneter Kriegers aus einem Berg hervorkommen und nach einigen Stunden wieder darin verschwinden sah. Ein Mann, der sich ein Herz faßte und einen der Krieger ansprach, erhielt zur Antwort, daß sie alle Geister gefallener Ritter seien.
Jedem bekannt sind die zumeist mittelalterlichen Sagen von Königen, die mit ihrem Gefolge in Bergen schlafen und darauf warten, erweckt und zu einer großen Tat gerufen zu werden. Als Beispiele seien hier genannt: Friedrich I. Barbarossa, später Friedrich II. im Kyffhäuser, Widukind in einem Hügel beim westfälischen Dorf Mehnen, König Arthur im Cadbury Hill.
Die ungewöhnlichste Ruhestätte aber hat wohl Alarich, der der Sage nach mit vielen Schätzen in eine Gruft auf dem Grunde des Busento gebettet wurde. Der Fluß leitete man kurzzeitig um und ließ das Wasser dann wieder darüber strömen. Der genaue Ort ist leider unbekannt.
Totenreiche
Unsere Mythologie kennt neun Welten, von denen wir, die lebenden Menschen, nur eine, Midgard, bewohnen. Die anderen Welten sind von Göttern, Riesen, Elfen und Zwergen bewohnt und einige auch von den Verstorbenen.
Eine dieser Welten ist die Hel, deren Name sowohl das Totenreich als auch die Totengöttin selbst bezeichnet. Das Wort geht auf das gemeingermanische halja zurück und beschreibt einen Ort des Verborgenseins, wie es auch in dem Wort verhehlen zum Ausdruck kommt. Beispiele für zusammengesetzte Worte sind das Totentor helgrind, der Totenweg helweg, helskor, der bereits erwähnte Totenschuh und die helreid, die Fahrt der Brynhild ins Totenreich.
Das Reich Hel ist zunächst einmal ein Aufenthaltsort der Toten, der zudem in der Volüspa als okolnir, also unkalt beschrieben wird, eine Eigenschaft, die die an frostige Temperaturen gewöhnten Nord- und Mitteleuropäer als durchaus angenehm empfunden haben werden. Auch sind hohen Gästen wie dem Baldur und der Nanna Ehrenplätze bereitet, die Bänke mit Schmuck bestreut und eine Methorn wird ihnen gereicht. Die Vorstellung der Hel als einem der Hölle entsprechenden Strafort sind christlich beeinflußt und tauchen erst in der heidnischen Spätzeit auf. Auch Snorri verwendet diese Darstellung im Gylfaginning. Er beschreibt dort auch, daß Odin die Hel zur Strafe ins Totenreich geschleudert habe. Diese Überlegenheit eines Gottes über die anderen widerspricht dem heidnischen Gedanken und wird auch dadurch widerlegt, daß Baldur nach seinem Tod zur Hel fährt und niemand, auch die anderen Götter nicht, die Hel dazu zwingen können, ihn wieder herauszugeben.
Obwohl Hel als der Ort gilt, zu dem die Toten reisen, die friedlich im Bett an Altersschwäche oder Krankheit verstarben, gibt es doch zahlreiche Belege dafür, daß auch Waffentote zur Hel fuhren. In der Egilsaga erschlägt der Skalde Egil drei Männer, die König Eirik zu seiner Verfolgung ausgesandt hatte und singt danach: „Allzu lange zögern sie mit der Rückkehr zum König, da sie zu dem hohen Saal der Hel fahren.“
Brynhild fällt im Sigdrifumal den Hjalmgunnar in der Schlacht und schickt ihn zur Hel. Gleichermaßen ist überliefert, daß auch nach Walhall nicht nur Waffentote kamen. Beispielsweise wird berichtet, daß ein Mensch, der als Krieger lebte und nun im Alter sein Ende nahen fühlt, nur in der Stunde des Todes den Griff seines Schwertes zu umfassen brauchte, um nach Walhall zu gelangen.
Das Reich der Freya, Folkwang, ist schließlich neben Odins Halle Walhall der Ort, an den eine Hälfte der Gefallenen gelangt, so wie es im Grimnirsmal heißt: „Freya kiest die Hälfte der Gefallenen täglich, die andere steht Odin zu.“
Die Ran ist eine Meeresriesin und wird auch unter die Asinnen gerechnet, ihr Name bedeutet Raub. In alten Vorstellungen hat sie ein Netz, mit dem sie die Ertrunkenen einsammelte, auch der Wassermann trägt in unseren Sagen häufig ein Netz bei sich. Im Skaldskaparmal wird berichtet, daß sich Loki das Netz der Ran borgt, um den Zwerg Andwari zu fangen. Eine stürmische See wird häufig auch als Jagd der Ran auf Schiffe gedeutet, so heißt es in der Sage von Helgi, dessen Schiff dem Sturm entrann: „Kräftig riß sich aus Rans Krallen das Gischtroß Helgis.“ Im 11. Jh. sang der Skalde Ref: „Das Wogenpferd reißt die rot bemalte Brust aus dem Rachen der Ran.“ In der recht jungen Frithtjofssage (14. Jh.) spricht Frithjof, der mit einem Schiff in einen Sturm gerät: „Es steht zu erwarten, das einige von unseren Leuten zur Ran fahren werden. Wir werden nicht viel gleich sehen, wenn wir dahin kommen, wenn wir uns nicht prächtig schmücken. Es scheint mir rätlich, daß jedermann einiges Gold bei sich trage; da hieb er den Ring entzwei, das Geschenk der Ingibiörg, und teilte ihn unter seine Leute aus und sprach die Weise: „Diesen roten Ring, den Halfdan besaß, muß man entzwei hauen, ehe uns Ägir verdirbt. Gold soll man sehen an den Gästen, ehe wir der Gastung bedürfen. Das taugt vornehmen Recken mitten in Rans Sälen.“
Daß das Meer als beutegierig beschrieben wird, erscheint verständlich bei einem seefahrenden Volk, das immer wieder hinnehmen mußte, wie Wertvolles, seien es geliebte Menschen oder Hab und Gut in den Wogen verschwand. Jedoch wird auch der Aufenthalt in den Sälen der Ran als angenehm beschrieben und die Halle des Ägir, des Mannes der Ran, dient im Ägirsdrecka als Festplatz für ein Gelage, an dem alle Götter teilnehmen. Wer also im Kampf mit den Gewalten des Meeres erliegt, wird bei den Seegöttern ebenso ehrenvoll aufgenommen und gehalten, wie derjenige, den eine andere Todesart in die Gemeinschaft anderer Götter und Geister ruft. Schließlich singt auch der Isländer Sneglu-Halli im 11.Jh., wenn er den Untergang seines Schiffes voraussagen will: „Deutlich sehe ich, wie ich bei Ran sitze; einige sind beim Schmaus mit den Hummern; klar ist’s, daß man beim Dorsche gaste.“
Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Wie bereits erwähnt, schreibt die Eyrbyggia saga, daß Thorsteinn und seine Leute beim Fischen ertrunken seien, nach ihrem Tode aber in einen Berg eingehen, in dem bereits der Vater Thorsteinns auf seinen Sohn wartet. Es ist also der Lebenswunsch, nach dem Tode im Familienberg zu sein, entscheidend und nicht die Art des Todes.
Schließlich gibt es auch in Lichtalbenheim und Schwarzalbenheim, den Welten der Elfen und Zwerge, Totenreiche. Jedem Menschen steht also ein Totenreich offen, daß den Vorlieben und Neigungen, die er zu Lebzeiten hatte, entspricht.
Ahnenverehrung
Bei einer so differenzierten Vorstellung der Totenreiche verwundert es nicht, daß der Ahnenkult bei unseren Vorfahren eine gewichtige Stellung hatte, wobei die Verehrung im Winter zunahm und zu Jul ihren Höhepunkt erreichte. Wie es bereits in der Völuspa heißt, breitet sich das Reich der Hel ja auch im Winter über alle neun Welten aus und die Toten sind unter den Menschen. Das Winternachtfest, das zu Vollmond im Oktober oder November begangen wird, ist das heidnische Totenfest und auch den Steingeistern, den Zwergen geweiht. Nun beginnt auch die Zeit der Wilden Jagd, dem Totenheer, das mit Odin umherzieht und dessen Aktivität in den Rauhnächten am größten ist. Das Fröblot zu Vollmond im Januar oder Februar ist das Fest des Freyr und der Pflanzengeister, und wird, genau wie das Winternachtfest, mit einem lärmenden Fackelumzug begangen.
Um die Zeit des Jul wurden alle offenen Töpfe abgedeckt, damit sich nicht ein Geist ungebeten im Hause festsetzen konnte, gleichzeitig wurde im Götterwinkel Speise (Milch oder Rahm) bereitgestellt, um den vorbeikommenden Ahnen die Gelegenheit zur Stärkung zu geben. Es gibt im Volksglauben auch die Vorstellung vom Herdfeuer als dem Sitz der Manen, denen man Schmalz und Brosamen in die Flammen warf. Die Hausschlange wurde von den Langobarden im 7. Jh. als Ahnen- oder Hausgeist mit goldenen Schlangenbildern verehrt. Auch anderen Tieren, dem Hausotter, dem Heimchen (einer Grillenart) oder der Unke wurde im Herdwinkel Milch dargeboten, da sie als Vertreter der Ahnen Dankbezeugungen zu beanspruchen hatten. Die deutschen Sagen nennen gelegentlich auch die Kobolde als Haus- und Schutzgeister. Diese erledigen in einigen Geschichten ja auch freundlicherweise nachts die Hausarbeiten, die die Menschen am Tage versäumt hatten. Auch hat die Ahnfrau manch guten Ratschlag, so warnt sie in der Völsungasaga die Signy vor der Heirat mit Siggeir, in der Vatnsdoelasaga den Thorstein vor dem Ritt zum Thing und nimmt auch sonst regen Anteil am Geschick der Sippe.
Auf das Trinken des Erbbieres und das Erklimmen des leeren Hochsitzes des Verstorbenen wurde bereits im letzten Artikel hingewiesen. Die Pfeiler des Hochsitzes war gewöhnlich geschnitzt und trugen Bilder. In der Njalssaga beispielsweise sind die lebensgroßen Bilder der Thorgerd Hölgabrud und ihrer Schwester Irpa, den Ahnfrauen des Drontheimschen Jarlsgeschlechtes, zu beiden Seiten des Thorsbildes im Tempel aufgestellt. Eine Entsprechung findet dies auch in China, wo die Ahnenbilder die Verstorbenen repräsentieren. Zu Beginn des Kultes werden die Ahnen gebeten, in ihren Bildern Platz zu nehmen.
Damit möchten wir das Thema des Todes und seiner Mythen beschließen und allen Heiden immer ein gutes Verhältnis zu ihren Ahnen und viel Gesundheit und Lebensfreude wünschen.